Was Archäologen in Münster in den letzten Jahren ausgegraben haben, zeigt die Ausstellung „Fundsache Münster!
Die Stadtarchäologie bei der Städtischen Denkmalbehörde hat die Aufgabe, Bauherren bei der Umsetzung der Auflagen behilflich zu sein, die sie aufgrund des Bodendenkmalschutzes bei der Realisierung ihres Bauvorhabens erfüllen müssen. Die Stadtarchäologie berät Bauherrn im Vorfeld von Bauvorhaben und begleitet Projekte von den ersten Planungen an.
Wenn eine archäologische Ausgrabung notwendig wird, macht die Stadtarchäologie die Konzeption und stimmt sich mit den zuständigen Behörden und am Verfahren beteiligten Einrichtungen ab. Sie berechnet die Kosten, organisiert die Grabungsmannschaft und führt die Grabungen durch. Der Bauherr wird dadurch entlastet und kann sicher sein, dass die Belange der Bodendenkmalpflege bereits vor Baubeginn zu großen Teilen berücksichtigt sind. Er muss keine Unterbrechungen oder nachträgliche Störungen im Bauablauf befürchten.
Nicht in jedem Fall muss einem Bauvorhaben in der Stadt eine archäologische Ausgrabung vorausgehen. Oft reicht auch eine baubegleitende Untersuchung aus, die zeitgleich mit den Aushubarbeiten durchgeführt werden kann. Dies trifft vor allem bei der Verlegung von Versorgungsleitung zu, gilt aber auch für kleinere Bauvorhaben, die nur begrenzt in den Boden eingreifen. Bei Bauprojekten, die nicht unmittelbar im Zentrum der historischen Stadt liegen, kann in der Regel ebenso verfahren werden.
Die bei den Ausgrabungen geborgenen Funde werden im Fundmagazin in der Speicherstadt in Coerde aufbewahrt. Von dort aus gehen herausragende Einzelstücke als Leihgaben an Ausstellungen.
Die Stadtarchäologie leistet mit ihrer Tätigkeit einen erheblichen Beitrag zur Erforschung der Stadtgeschichte. Sie arbeitet eng mit anderen Institutionen in Münster zusammen, die sich wissenschaftlich mit der Geschichte der Stadt Münster befassen.
In der Ausstellung Fundsache Münster werden nun zum ersten Mal die Ergebnisse auf 15 Jahren Stadtarchäologie gezeigt.